Von Hand gebrühter Filterkaffee kann fantastisch schmecken, dabei gibt es allerdings einiges zu beachten. Lesen Sie hier worauf es ankommt.

Bereits im Jahr 1908 hat eine gewisse Melitta Bentz aus Dresden beim Kaiserlichen Patentamt in Berlin ihre Erfindung unter der Nummer 347895 eintragen lassen – den Kaffeefilter. Und diese Kaffeefilter kennt man auch heute noch, günstige Modelle aus einfachem Plastik oder auch hochwertige aus Kermik, mit besonderen Steigungswinkeln und Einbuchtungen. Die Erfindung hat sich also nicht nur durchgesetzt, sie ist auch über 100 Jahre später durchaus noch in Gebrauch. Teilweise vielleicht aus Geld- oder Platzmangel, teilweise aber auch einfach aus Purismus oder der Freude an der Zubereitung von Hand. Egal welche Gründe vorliegen, alle verfolgen das gleiche Ziel: Das Beste aus der Kaffeebohne rausholen. Mit den folgendenen Tipps gelingt Ihnen auch ohne teuren Kaffeevollautomaten ein richtig guter Filterkaffee.

  1. Kaffeefilter vorwärmen. Guter Kaffee muss nicht nur heiß sein, die richtige Temperatur ist beim Brühen auch eine entscheidende Variable. Bei einem kalten Kaffeefilter gehen ruckzuck einige Grad verloren und gerade Modelle aus Keramik sollten daher vorher unbedingt mit heißem Wasser gespült werden.
  2. Filtertüte auswaschen

  3. Filtertüte auswaschen. Die Filtertüten sind aus Papier und schmecken leider in der Regel auch so. Bevor sie mit ihrem gemahlenen Kaffee in Kontakt kommt, sollten sie diese also mit Wasser ausspülen. Dazu legen Sie die Filtertüte einfach in den warmen Kaffeefilter und schwenken diese dann mit heißem Wasser 1-2 mal durch. So werden kleinste, lose Papierfasern entfernt und auch der Eigengeschmack verfliegt.
  4. Kaffee erst kurz vorher mahlen. Der Tipp ist eigentlich für alle möglichen Zubereitungsmethoden gültig, denn Kaffeepulver verliert recht schnell Aroma und Geschmack. Der Mahlgrad sollte hier mittel bis fein eingestellt werden. Falls der Kaffee zu schwach wird, noch feiner, falls der Filter oft verstopft, eher etwas gröber.
  5. Kaffeemenge wiegen

  6. Eine Waage hilft. Wasser- und Kaffeemenge müssen aufeinander abgestimmt sein und das geht am besten mit einer Küchenwaage. Pro 200ml empfiehlt sich eine Kaffeemenge von etwa 8-12g, je nach Geschmack. Hier hilft vor allem Experimentieren, nur so lässt sich die optimale Menge für den persönlichen Geschmack finden.
  7. Heißes Wasser. Das Wasser muss heiß sein, sollte aber nicht sprudelnd kochen. Als optimal gilt eine Temperatur zwischen 92 und 95°C. Das braucht man aber nicht unbedingt messen, denn wenn man den Wasserkocher nach dem Abschalten einfach einen Moment stehen lässt, liegt man sobald die Bewegung im Wasser nachgelassen hat, automatisch in diesem Bereich.
  8. Jetzt wird gebloomt. Zu Beginn nur eine kleine Menge Wasser auf das Kaffeepulver geben, etwa 30-50ml. Gerade soviel, dass das Pulver komplett befeuchtet ist und sich etwas aufbläht. Die ersten Tropfen gelangen in die Tasse und wir warten rund 15-30 Sekunden ab, bevor mehr Wasser nachgegossen wird.
  9. Kaffeefilter Wasser

  10. Kreise ziehen. Beim Wasser aufgießen sollte man dann möglichst langsam vorgehen, in der Mitte des Filters beginnen und in kreisenden Bewegungen langsam nach außen bewegen. Dabei sollte man darauf achten, dass man den Rand nicht übergießt und auch das Wasser nicht zu hoch steigt. Falls zuviel Wasser im Filter stehen bleibt, einfach kurz absetzen und nach einer Pause weitermachen. Bis die komplette Tasse durchgelaufen ist, sollte das schon gute 2 Minuten dauern.