Eine Espressokanne ist günstig und sorgt trotzdem für ein wunderbar kräftiges Kaffeearoma in der Tasse. Kein Wunder, dass die in Südeuropa so beliebte Kanne auch in Deutschland auf dem Vormarsch ist. Aber wie reinigt man das Teil richtig und wie hat man möglichst lange Freude damit? Wir erklären worauf es ankommt.

Eine Espressokanne bietet einige gewichtige Vorteile, im Vergleich zu anderen Zubereitungsmethoden: Die Anschaffungskosten sind im Vergleich zu Kaffeemaschinen oder gar Vollautomaten fast vernachlässigbar, die Handhabung ist wunderbar unkompliziert und auch der Geschmack kann die meisten überzeugen. Aber es gibt, wie immer im Leben, auch hier die Kehrseite der Medaille und da ist in dem Fall die etwas umständlichere Reinigung und Pflege der Kanne zu finden. Während man bei modernen Kaffeevollautomaten einen großen Teil der Reinigungsarbeiten per Knopfdruck automatisch erledigen kann, ist der Aufwand bei Filterkaffeemaschinen sowieso relativ überschaubar. Bei der Espressokanne ist dagegen noch alles Handarbeit, denn die Spülmaschine sollte man damit besser meiden.

Keine Chemikalien!

Einige der aktuellen Hersteller werben zwar damit, dass die meisten Teile der Kanne spülmaschinenfest sind (zumindest die Gummidichtung ist es nicht), aggressive Spülmittel können hier aber trotzdem mehr schaden als nutzen. Das Metall kann angegriffen werden und so kann es schließlich zu unappetitlichen Verfärbungen kommen. Die im Reiniger enthaltenen Chemikalien können außerdem den Geschmack des Kaffees negativ beeinflussen. Es ist also in jedem Fall besser die Espressokanne von Hand und dann auch nur mit klarem Wasser zu reinigen.

Damit das trotzdem möglichst hygienisch gelingt, sollte die Kanne direkt nach jedem Gebrauch (zunächst immer abkühlen lassen!) gründlich gespült werden. Dazu zerlegt man die Kanne in die Einzelteile, leert das Kaffeepulver aus dem Filter und wäscht schließlich alle Teile unter reichlich Leitungswasser ab. Auf Spülmittel sollte man auch bei der Handwäsche immer verzichten und auch ein Schwamm oder Lappen ist nicht unbedingt nötig. Stattdessen genügt es, die Oberflächen mit den feuchten Fingern grob abzuwischen.

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Kaffeeöl ist gut für den Geschmack

Im Anschluss sollten die Einzelteile zunächst getrocknet werden, bevor die Kanne wieder zusammengesetzt wird. Die Außenseiten können dabei auch einfach mit einem Geschirrtuch abgewischt werden, im Inneren sollte man darauf aber besser verzichten. In der Kanne setzen sich mit der Zeit Kaffeeöle an, die aber kein Hygieneproblem darstellen, sondern ganz im Gegenteil, sich positiv auf das Aroma auswirken. Wischt man hier also mit einem Tuch, wird dieses erstens schmutzig und zweitens verliert man wichtige Aromastoffe. Nach 10-15 Zubereitungszyklen sollte man die braunen Ablagerungen in der Kanne dann aber trotzdem zumindest grob entfernen. Dazu kann man einfach ein feuchtes Küchentuch verwenden.

Erst wenn alle Einzelteile komplett getrocknet sind, kann der Espressokocher wieder zusammengebaut werden und ist bereit für den nächsten Einsatz. Der Metallfilter und der dazu passende Dichtungsring müssen übrigens nicht bei jeder Reinigung entfernt werden. Es reicht absolut aus, wenn man die beiden Teile nur alle 1-2 Wochen entfernt und dann eine größere Generalreinigung durchführt. Dabei kann man dann auch immer gleich einen Blick auf die Verschleißteile werfen und sicherstellen, dass etwa ein poröser Dichtungsring rechtzeitig ausgetauscht wird.

Es lohnt sich

Die richtige Pflege und regelmäßige Reinigung sorgt bei einer Espressokanne nicht nur für konstant guten Kaffeegeschmack, es kann außerdem die Lebensdauer der Kanne erheblich verlängern. Wird ein Espressokocher gut gepflegt und sobald es nötig wird auch mit den richtigen Ersatzteilen ausgestattet, steht einer Nutzung von vielen Jahren tatsächlich nichts im Weg. Das im Vergleich zu anderen Zubereitungsmethoden sowieso schon gute Preis-Leistungs-Verhältnis, fällt dann mit der Zeit noch deutlich besser aus. Denn während bei elektrischen Geräten halt auch viele Kleinbauteile zu einem Defekt führen können und dann oft ein Profi ran muss, können mögliche Probleme bei einem Espressokocher kinderleicht und mit sehr billigen Ersatzteilen behoben werden.